14. März 2017
Steinhardt beliefert TU Darmstadt mit neuartigem Fischrechen
Im Zuge der Energiewende ist es wichtig geworden, erneuerbare Energie zu gewinnen aber auch gleichzeitig Rücksicht auf die Natur und die Lebewesen zu nehmen. Die Nutzung der Wasserkraft liefert hierzu einen wichtigen Beitrag, allerdings blockieren wasserbauliche Anlagen wie Wehre oder Kraftwerke die Wege der Wanderfische. Die Laichplätze können nicht erreicht werden, Maßnahmen wie Fischtreppen und dergleichen sind erforderlich um die Durchgängigkeit zu gewährleisten. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Boris Lehmann, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der TU Darmstadt, wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes „Hydraulik an Bypassöffnungen von Fischabstiegsanlagen“ erforscht, wie Fische mit dem Strom zu Fischabstiegsanlagen auf natürliche Art und Weise geleitet werden können. Um aber auch gleichzeitig Wasserkraftwerke vor mitgeführtem Unrat sowie Ästen und Holz zu schützen, ist eine Rechenanlage erforderlich, an denen die Fische sicher und ohne Gefährdung zu dem Fischabstiegsbereich geleitet werden müssen.
Hierzu hat die Steinhardt GmbH ein innovatives Rechenkonzept entwickelt, in dem die Schrägstellung des Rechens, die Stababstände sowie auch die Stabformen bei verschiedenen Versuchsanordnungen verändert werden können. Das neue innovative System ermöglicht es, Fische sicher und ohne Gefährdung zu den Fischab- und –aufstiegsplätzen zu geleiten. Gleichzeitig kann das Flusswasser für die Energieherstellung verwendet werden.
„Die Untersuchungen, “ wie Frau Katrin Iwanov M. Sc. mitteilt, „sind sehr schwierig, aber sehr aufschlussreich und erfolgreich. Die Untersuchung von Turbulenzen und deren Auswirkung auf Fische erweist sich als schwierig. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Turbulenzgraden und den Reaktionen der Fische ließ sich nicht erkennen. Auch in vorhandener Literatur fehlen Einteilungskriterien, die eine qualitative Bewertung ermöglichen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, über die Überprüfung der Darstellung von Strömungsverläufen aus Messdaten, die Strömungsverläufe sichtbar zu machen.“ Die Erforschung bezüglich der Findung von Grenzwerten für die Auslegung von Fischabstiegsanlagen und die Überprüfung von umgesetzten Fischschutzmaßnahmen sind weiter zu betreiben. „Durch Kompromisslösung zwischen Fischzucht und der Energiegewinnung aus Wasserkraft sowie verstärkte Aufklärung in der Öffentlichkeit ist generell eine hohe Akzeptanz und ein hohes Verantwortungsbewusstsein zu generieren, um als Konsequenz eine stärkere Handlungsbereitschaft zu Gunsten des Fischschutzes zu erzielen.“